Ein Weihnachtserlebnis mit Freude und Zusammengehörigkeit
Weihnachten ist auf der ganzen Welt eine Zeit der Freude und des Zusammenseins, und in den Blue Zones – Gebieten, die für ihr ungewöhnlich langes und gesundes Leben bekannt sind – ist das keine Ausnahme. Gibt es irgendetwas an diesen fünf weit voneinander entfernten Orten der Erde, an denen die Bevölkerung länger lebt und weniger chronische Krankheiten aufweist, was wir zu unseren Weihnachtsfeiern mitnehmen können? Diese Orte weisen viele gemeinsame Faktoren auf, die laut Forschung der Grund für ihre Gesundheit trotz der Entfernung sind. Von Okinawa bis Sardinien, von Loma Linda bis Ikaria und der Halbinsel Nicoya feiern die Einwohner Weihnachten mit ihren Traditionen, die ihren Lebensstil widerspiegeln und möglicherweise einige der Geheimnisse der Langlebigen enthüllen. Wir haben diese faszinierenden Gebiete bereits in früheren Blogbeiträgen sowie in der diesjährigen beliebten Netflix-Dokumentation beleuchtet. Da die Weihnachtszeit vor der Tür steht, möchten wir nun gemeinsam erkunden, wie Weihnachten an diesen besonderen Orten gefeiert wird.
Okinawa, Japan: Brillante Weihnachten mit Erdbeergeschmack
Auf Okinawa, der japanischen Insel, die für ihre vielen Hundertjährigen bekannt ist, ist Weihnachten für viele Einwohner weniger kommerziell, als man gemeinhin mit dem Feiertag verbindet. Obwohl es kein Nationalfeiertag ist, feiern ihn viele Menschen, und einige tun dies, indem sie in ein Restaurant gehen oder gemeinsam essen. Wer die Insel in dieser Zeit besucht, erlebt außerdem große Lichtinstallationen, die die Nacht erhellen. Beim Thema Wintersport sollten wir in Okinawa nicht unbedingt an Skifahren denken. Es gibt Marathons und sogar den Okinawa 100k Ultramarathon sowie im Dezember Hochsaison für Golf. Die traditionelle Küche Okinawas ist bekannt für ihre violetten Süßkartoffeln, viel Gemüse und Seetang, Fisch und Trockenfisch sowie Tofu. Zu Weihnachten bieten jedoch fast alle Bäckereien einen speziellen „Shortcake“ mit Erdbeeren und Sahne an, einen sogenannten „Weihnachtskuchen“ (kurisumasu keki クリスマスケーキ, wenn Sie die Möglichkeit haben, einen zu bestellen). Weihnachten kann als ein „Fastenfest“ zusammengefasst werden, an dem die Bewohner Okinawas ihre Wertschätzung füreinander zeigen.
Sardinien, Italien: Gemeinschaft und gutes Essen
Sardinien ist eine der ersten identifizierten Zonen. Zu Weihnachten wird auf Sardinien oft ein traditionelles Gericht namens Culurgiones serviert. Es handelt sich um eine Art frische Pasta, gefüllt mit einer Mischung aus Kartoffeln, Käse (normalerweise von Ziegen oder Schafen), Olivenöl und Minze. Die charakteristische Form dieser Pasta erinnert an einen Maiskolben. Diese Form wird dadurch erreicht, dass die beiden Enden zu einer Scheibe zusammengedrückt werden. Das Gericht wird normalerweise mit frischer Tomatensoße garniert. Ein weiteres traditionelles Weihnachtsgericht ist Porceddu, ein ganzes gebratenes Spanferkel, das speziell im Holzofen zubereitet wird. Die Weihnachtstraditionen auf Sardinien werden seit Generationen weitergegeben und sind oft eine Mischung aus katholischen Riten und Elementen nichtreligiöser/heidnischer Traditionen. Der zentrale Punkt der Feier ist Heiligabend, der als Tradition „Sa Notte 'e xena“ angesehen werden kann, wenn sich die Familie zum Abendessen versammelt und bis zur Mitternachtsmesse mit Spielen und Geschichten am Kamin gesellig zusammensitzt. Eine wichtige Tradition ist für viele das Verbrennen eines großen Baumstammes, „Su truncu e‘xena“, der vom 24. Dezember bis zum 6. Januar angezündet wird und finanziellen Wohlstand und Gesundheit für das Jahr bringen soll. Wie in allen blauen Zonen steht die Gemeinschaft und das gemeinsame Teilen von Freude im Mittelpunkt. Die Mitternachtsmesse „Sa Miss'e Pudda“ ist eine weitere zentrale Tradition, bei der Kirchen geschmückt werden und die Gläubigen eine Statue des Jesuskindes besuchen. Der Weihnachtstag, „Sa Paschixedda“, wird mit Geschenkaustausch, Familienessen und traditionellen Spielen am Feuer gefeiert. Anders als zu Weihnachten hier bei uns schneit es selten und die Sonne geht meist gegen fünf Uhr unter.
Loma Linda, Kalifornien: Ein vegetarisches und spirituelles Weihnachten
In Loma Linda, der einzigartigen und eher ungewöhnlichen Blue Zone in den USA, wo die lange Lebensdauer darauf zurückgeführt wird, dass die Hälfte der Einwohner Siebenten-Tags-Adventisten sind, wird Weihnachten je nach Gemeindezugehörigkeit oder nicht sehr unterschiedlich gefeiert. Die Adventisten, die den Anteil ausmachen, der sie zu den blauen Zonen zählt, befürworten einen gesunden Lebensstil, der auch den Verzicht auf Alkohol und Tabak einschließt. Die Community möchte sich für eine vegetarische Ernährung und Essgewohnheiten einsetzen, die an die der blauen Zonen erinnern. Einer Studie von National Geographic und NIH aus dem Jahr 2005 zufolge haben diese Adventisten eine längere Lebenserwartung, was auf ihre Lebensgewohnheiten und den Sabbat zurückzuführen ist, der als stressreduzierend gilt. Für sie ist Weihnachten kein ausgeprägtes Fest, für viele jedoch ein spirituelles Fest. Eine Zeit, in der sich mehr um Spiritualität und Gemeinschaft dreht. Diejenigen, die an einem Weihnachtstisch essen, haben oft eine vegetarische Option und es ist nicht ungewöhnlich, dass in der Nachbarschaft Aktivitäten im Freien stattfinden.
Ikaria, Griechenland: Singende Weihnachten
Auf Ikaria, das für seinen entspannten Lebensstil und das geringe Stressniveau bekannt ist, ist Weihnachten eine Zeit der Festlichkeiten, jedoch ohne Stress und Hektik. Traditionelle Gerichte wie „Kathoura“ (eine lokale Käsepastete) und „Xerotigana“ (in Honig getauchte Teigrollen) werden an Wintertagen mit besonders viel Liebe serviert.
Zusätzlich zu ähnlichen Traditionen, die man auf griechischen Inseln häufig findet und die sich um Religion und Gemeinschaft mit Verwandten und der Familie drehen, haben sie eine große Gesangstradition. Wenn Sie die Insel zu Weihnachten besuchen, können Sie Weihnachtslieder von Gruppen, meist Jungen oder Männern, erleben, die in verschiedenen Teilen der Insel in Gruppen von Tür zu Tür gehen. Manchmal werden Gruppen auch zum längeren Bleiben eingeladen und es wird alles von Meze bis hin zum selbstgemachten Wein angeboten.
Halbinsel Nicoya, Costa Rica: Weihnachtsfest
Weihnachten wird in Costa Rica, einem überwiegend katholischen Land, mit großer Freude und im Kreis der Familie gefeiert. Hier finden wir Weihnachtskränze aus Zypresse, dekoriert mit roten Kaffeebeeren, Bändern, Ornamenten und Kerzen. Außerdem gibt es Weihnachtskrippen mit Figuren von Maria, Josef, den Heiligen Drei Königen und Tieren in der Krippe, sogenannte „Portale“, in denen oft Früchte und kleine Spielsachen platziert werden. Heiligabend wird mit der Mitternachtsmesse „Misa de Gallo“ gefeiert, gefolgt von einem Hauptgericht, das in Bananenblätter eingewickelte Hühnchen- und Schweinefleisch-Tamales, Gebäck und costa-ricanische Desserts wie Tres-Leches-Kuchen umfasst. Tamales, Gallo Pinto, frisches Obst und Eierlikör sind in dieser Zeit die Leckereien zu Weihnachten. Die Weihnachtszeit dauert bis in den Dezember mit Fiestas, Paraden, Rodeos, Chor- und Tanzfestivals, Straßenfesten und Stierrennen. Die Feierlichkeiten dauern normalerweise bis zum 6. Januar, wenn die Heiligen Drei Könige das Jesuskind besucht haben sollen. Hier ist Weihnachten eine Zeit, in der man wirklich Gemeinschaft und Freude miteinander erlebt.
Fazit: Weihnachtstraditionen, die das Leben mit Freude, Gemeinschaft und Sinn erfüllen
Weihnachten in den Blue Zones spiegelt die Prinzipien wider, die ihren Bewohnern ein langes und gesundes Leben ermöglichen: starke soziale Bindungen, nahrhafte Ernährung, körperliche Aktivität und ein tiefes Zugehörigkeitsgefühl. Trotz teilweiser Abweichung vom typischen Speiseplan der blauen Zonen stehen Gemeinschaft, Freude, eigene Sinnstiftung und die Freude am gemeinsamen Zusammensein im Mittelpunkt.
Haben Sie Weihnachten irgendwo in den blauen Zonen erlebt? Teilen Sie uns bitte Ihre Erfahrungen mit!